29. April-15. Mai 2005 - Kuala Lumpur-Padang Besar/Malaysia

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Nach der groessten Bevoelkerungsgruppe, den 60 % Malaien mit brauner Haut, Augen ohne Mongolenfalte und schwarzen Haaren, ist der Staat Malaysia mit seinen 23 Mio. Einwohnern benannt. Viel wichtiger aber ist es hierzulande, um in Genuss aller Vorteile zu kommen, zu den Bumiputras, kurz Bumis (Soehne der Erde) genannt, zu gehoeren - vorausgesetzt man ist bereits Moslem oder tritt zum Islam ueber und nimmt zudem die malaiische Kultur an. Mit diesen Bedingungen tun sich jedoch die waehrend oder nach der Kolonialzeit eingewanderten 30 % Chinesen und 8 % Inder, von Haus aus Buddhisten und Hindus, schwer, und selbst die gut 100'000 Ureinwohner, die Orang Asli, erfuellen diese als Animisten (d.h. sie sind davon ueberzeugt, dass die gesamte belebte Natur, ja die ganze Welt, von Geistern aller Art bevoelkert ist) eigentlich nicht.
Flug Nr. IC 955 der Indian Airlines bringt uns zwei am 29. April 2005 von Chennai/Indien auf die Halbinsel von West-Malaysia nach Kuala Lumpur. Wir hatten uns vorgaengig im Internet ueber die Hotelpreise schlau gemacht und buchen unsere Unterkunft erst nach Ankunft telefonisch. Ein Taxi bringt uns die 75 km vom Internat. Flughafen KLIA in Sepang fuer 100.- RM (sFr. F1.- = 3.13 RM) in die 1,5 Mio. Hauptstadt, wo wir fuer eine Woche im Erstklass-Hotel Swiss Garden zum sagenhaften (Senioren-)Tarif von RM 145.- pro Nacht und Doppelzimmer inkl. Fruehstueck-Buffet absteigen. Waehrend wir darauf warten, dass Voyage 280 der "Tiger Sea" mit unserem Camper in einem 20 ft. Open top Container an Bord Indien hoffentlich puenktlich verlaesst und nach 4 Tagen den malayischen Hafen Port K(e)lang findet, haben wir Gelegenheit, uns hier einzugewoehnen. Obwohl oft bedeckter Himmel, haben wir immer mindestens 30o C und dazu immense Luftfeuchtigkeit. Dies besonders gegen Abend, wenn Gewitter und damit verbundener sintflutartiger Regenschauer sich entladen. Ein Trost - nicht nur wir, auch die Einheimischen sind fast staendig klebrig und nass vor Schweiss.

Die Stadt verfuegt ueber moderne Schnellbahnen wie auch ein Monorail. Allerdings sind sie nicht in einem Verkehrsverbund zusammengefasst, so dass man zwar an wichtigen Stellen umsteigen, dann aber immer wieder fuer die verschiedenen Linien, von Privatgesellschaften betrieben, fuer die naechste Strecke wieder anstehen und neu einzelne Billette loesen muss. Auch in K.L. funktioniert derselbe Trick, denn wir schon in den verschiedensten Laendern und Staedten angewendet haben: Einmal ein Ticket gekauft, kann man - solange man den Bahnbereich zwischendurch nicht und definitiv an der geloesten Haltestelle verlaesst - in beide Richtungen bis an die Endstationen und wieder zurueck fahren und sich so gratis von den ueberirdischen Trassees aus die Umgebung ansehen. Bequemer, aber nicht mal teurer sind im Stadtbereich die vielen Taxis. Selten allerdings koennen wir mit dem ersten, das stoppt, wegfahren. Bei Fremden nennt der Fahrer, und dies vermehrt vor Hotels oder von hauptsaechlich von auswaertigen Besuchern angesteuerten Zielen aus, einfach einen festen Fahrpreis von 10-15.- RM, und weigert sich, den Taxometer anzustellen. Bei einer Grundgebuehr von nur 2.- RM kostet naemlich die gleiche Distanz reell nur einen Drittel bis zur Haelfte des verlangten Fixbetrages.
Wir betaetigen uns als Touristen besuchen einige der lokalen Sehenswuerdigkeiten:
  • den Kuala Lumpur Tower, mit 421 m vierthoechster Fernsehturm der Welt. 15.- R. pro Kopf bezahlen den schnellen Lift und auf der Besucherplattform die Abgabe eines Kopfhoerers mit Recorder, der einem rundum mit Erklaerungen begleitet und Benuetzung der vielen Fernrohre
  • das National Monument in den Lakes Garden gelegenen
  • den Butterfly Park. Dieser profitiert vom hiesigen Klima. Alles was es brauchte, war ein Netz ueber den Baeumen und Straeuchern und eine Besiedelung mit Schmetterlingen, von denen an die 120 Arten da zu beobachten sein sollen
  • das grosse Freiflug-Gehege des Kuala Lumpur Bird Park, in dessen Hornbill Abteilung ueber 10 verschiedene Arten dieser Nashorn-Voegel mit ihren bunten Schnaebeln beobachtet werde koennen. Adler, Bussarte und Eulen fristen dagegen in geschlossenen Kaefigen ein eher tristes Leben.
  • Rundgang um die moderne Nationalmoschee
  • das beruehmte KLCC/Kuala Lumpur City Center mit seinen 452 m hohen Zwillingstuermen, in denen der Petronas Oelkonzern seinen Hauptsitz aufgeschlagen hat. 1320 kostenlose Zutrittsscheine werden taeglich (auf first come, first serve-Basis) zum hoechsten, 1998 fertiggestellten Gebaeudekomplex der Welt verteilt. Im Foyer zu Fuss des Turmes Nr. 2 kann man sich ueber die bei einem Kurzfilm und von Fotos ueber die erstaunlichen Details und die Baugeschichte orientieren. Das ganze Areal, frueher mal Gelaende des lokalen Turf Club, umfasst 40 Hektaren (100 Acre). 15 Minuten vor der Zutrittszeit muss man die Sicherheitsschleusen passieren. Der Lift schiesst mit der Geschwindigkeit von einem Stockwerk pro Sekunde in die Hoehe. Die Aussicht von der Aussichtsbruecke im 41. Stock auf 170 m Hoehe ist ueberwaeltigend. Nicht nur das Panorama ueber die Stadt ist beeindruckend, sondern auch die modernen Tuerme selbst, ganz in Chromstahl und Glas gehalten, mit der eigenwilligen, auf islamischen Architekturregeln basierenden Form
  • das angeschlossenen 6-stoeckigen Suria Einkaufscenter. An Laeden sieht man hier nur das Feinste, alle teuren Marken, sei es an Kleidern, Schuhen, Kosmetik oder Accessoires, sind vertreten. In verschiedenen Fluegeln tummeln sich Kaufwillige und anscheinend wird auch recht gut umgesetzt. Im 2. Stock befinden sich sogenannte Food Courts, wo man sich bei verschiedensten Fast Food Anbietern die gewuenschten Speisen holen und in riesigen Essflaechen verzehren kann. Im 4. Stock befindet sich der Asian Flavour Court. Hier sind dann vermehrt teuere Lokale vertreten, wo zur Mittagszeit angestanden und auf freiwerdende Tische gewartet wird

Nicht nur dem Vergnuegen koennen wir nachgehen, vielmehr haben wir auch einiges zu Erledigen. Beruecksichtigt man den Fakt, dass der Islam die Staatsreligion ist und der Freitagnachmittag dem Gebet in der Moschee gewidmet werden sollte, so bleiben denn die meisten Betriebe und ganz sicher die oeffentlichen Bueros auch am Samstag auch geschlossen. Wir sind nun just an einem Freitag angekommen, und dies erst noch vor dem Labour Day Wochenende, an. Faellt naemlich ein Feiertag wie dieses Jahr der 1. Mai auf einen Sonntag, wird er hier grosszuegigerweise am darauffolgenden Montag nachbezogen. So bleibt uns also nur as Internet, kaum aktuelle "Yellow Pages" und das Telefon, sofern @-Adressen und Rufnummern bekannt sind und nicht schon wieder geaendert haben, um zu agieren - resultierend in entschieden mehr Aufwand als Ertrag.
NIn den kommenden Wochen und Monaten werden wir oft mit Regen und deshalb nasser Strasse rechnen muessen, weshalb wir dringendst fuer den Camper Ersatz fuer unsere Hochsommer-Profilreifen organisieren muessen. Aber wie schon in Indien so auch hier in Malaysia: Wenn ueberhaupt fuer unsere Felgengroesse Pneus vorhanden sind, so haben sie unbrauchbares Teerstrassenprofil und/oder zu kleiner Tragfaehigkeit. Schliesslich stossen wir beim Reifenfabrikanten Michelin/Singapore auf einen hilfsbereiten und erst noch kompetenten Mitarbeiter und bringen es dank ihm via E-mail fertig, dass bei einer Vertretung in Bangkok/Thailand (wo wir voraussichtlich auf den letzten Millimetern Gummi ankommen werden) ganz sicher fuenf geeignete, ausschliesslich fuer uns reservierte Reifen auf uns warten werden.
Das Einholen eines Visitor Visums fuer Thailand (fuer CH nur, wenn man laenger als 30 Tage im Land verweilen will) ist nur eine Formsache: Noetig dazu Geduld resp. 3 ½  Std. Wartezeit beim Einreichen, RM 200.- pro Kopf fuer 2-malige Einreise-Bewilligung mit je 90 Tagen Aufenthalt plus 24 Stunden Bearbeitungsfrist. Die Myanmar-Botschaft dagegen vermittelt den ihren Bescheid kurz und buendig: Nicht interessiert an Besuchern unterwegs im eigenen Vehikel. Ausgestellt werden nur Besucher-Visa fuer Flugtouristen:
Die ECU-Line, Partnerfirma des Shipping Agents von Chennai hier in Malaysia, ist nicht sehr effizient. Bis zur Ankunft des Schiffs kann man uns keine Angaben ueber die hier zu erwartenden Kosten machen und spricht, da anscheinend nicht vertraut mit Auto-Temporaer-Import mittels Carnet de Passage, gar von einer Zoll-Bearbeitungsfrist von 2-3 Arbeitstagen! Bei der hiesigen Automobile Association AAM ist man sehr freundlich, aber ebenfalls ueberfordert mit unserem Fall. Der Abschluss der von uns gewuenschten Haftpflicht-Versicherung hier in Kuala Lumpur (wie auch spaeter bei einem Alliance-Agenten in Port Klang) scheitert daran, dass kein International Circulation Permit ICP fuer unser Fahrzeug vorliegt - welches, wenn ueberhaupt, nur nach erledigter Zollabfertigung (fuer welche angeblich eben diese Papiere unerlaesslich sein sollen!!) ausgestellt wird - also keine Vorbereitung moeglich sondern Ueberraschung, was dann effektiv im Hafen verlangt wird.
Wir haben Gesellschaft im Hotel und Partner bei all unseren Abklaerungen erhalten. Pierre und Ineke sind ebenfalls inzwischen im Swiss Garden Hotel abgestiegen, ihr Camper mit demselben Schiff unterwegs. So koennen wir am Abend beim gemeinsamen Nachtessen jeweils unsere Erfahrungen austauschen und von einander profitieren. Am Morgen des 5. Mai fahren wir ausgeruestet mit ihren Kontaktadressen von der Sentral Station mit dem KTM Komuter in gut einer Stunde zum Sondieren, am 6. dann definitiv mit Sack und Pack nach Port Kelang. An diesem Tag loescht die Tiger Sea mit einem Tag Verspaetung ihre Ladung und wir beginnen gemeinsam mit den Duboux mit dem Papierkrieg und Zollformalitaeten mit Hilfe von Miss Lucy und Miss Lily von der TM Kargo. Aber wir sind zu optimistisch. Das Freitagsgebet bis 15.ooh macht uns einen Strich durch die Rechnung. Stundenlang bis zum Einnachten sitzen wir wie bestellt und nicht abgeholt im Hafen, aber immerhin bewirken unsere 150.- RM inoffizielle Express-Gebuehr, dass die Zollinspektion zwischen Andacht und Feierabend noch durchgefuehrt und beendet wird. Enttaeuscht verbringen wir die Nacht im Crystal Crown Hotel. Waehrend wir Pierre noch bei einem Steak Gesellschaft leisten, ist Ineke so wuetend ueber die Verzoegerungen, dass sie auf ein Nachtessen verzichtet und am naechsten Morgen auch beim Agenten sich nochmals gewaltig aufregt. Entgegen der ersten Zusicherung ist es doch nicht moeglich, noch auf dem Pier die Fahrzeuge ab Rack und Container in Empfang zu nehmen. Mit deren Haulage zu einer Ver- und Entlade-Station verteuern sich dann natuerlich auch die Abfertigungskosten auf insgesamt sFr. 450.- auf der malayischen Seite.
Schneller als erwartet treffend die verpackten Fahrzeuge ein und koennen entladen werden. Waehrend Pierre nur ueber eine Rampe vom Rack rollen kann, gewaertigen wir dasselbe komplizierte Prozedere wie bei der Verladung in Chennai. Die Seitenwaende des knappen Containers muessen mit Hilfe von an Gabelstaplern befestigten Seilen gespreizt werden, bevor unser Camper - leider wie gefuerchtet mit einem Schaden an der hintern rechten Ecke verursacht wegen mangelnder Vertaeuung durch die metallenen Container-Innenstreben - befreit werden kann. Pierre ist waehrenddessen mit dem Agenten nochmals zum Zoll gefahren, da die Carnet faelschlicherweise bei der Ausreise abgestempelt waren. Zurueck kommt er allerdings eher mit einer Verschlimmbesserung, die Einfuhr des Ivecos ist nun auf zwei Coupons eingestempelt. Wenn das nur gut geht, bei der Ausreise!

Nach einem letzten gemeinsamen Mittagessen in Port Kelang trennen sich die Wege von Pierre und Ineke. Wir streben nordwaerts. Im ersten grossen "Giant" Supermarket kommen wir uns vor wie im Schlaraffenland. Der Kassier sowie sein Vorgesetzter, der den Rieseneinkauf per Credit Card autorisieren muss, ueberschlagen sich fast beim Bedanken, dass wir sie beruecksichtigt haben. Tanken ist kein Problem mehr. Das Diesel-Dilemma hat sich inzwischen gelegt. Noch vor einer Woche herrschte kuenstliche "shortage", da viel Diesel dem offiziellen Strassenverkehr entzogen und illegal teurer verkauft wurde. Auch wenn der Dieselpreis sich um 20sen erhoeht hat, ist er mit nunmehr 1.083 RM pro Liter immer noch billig fuer uns.
Wir rollen der Kueste entlang auf Route 5 inmitten gesittetem Strassenverkehr - eine richtige Erholung nach den indischen Verhaeltnissen. Es ist schon dunkel, als wir vor Kuala Selangor Richtung Kampung Kuantan abbiegen. Wir wollen am Sungai Selangor den Fire Flies Park besuchen. Fuer 40.- R. werden wir in einem Sampan den Fluss hinaufgerudert, damit wir diese nur hier und in Suedamerika vorkommenden, bis zu 6 cm lang werdenden Gluehwuermchen, fast schon Leuchtkaefer, in der Dunkelheit beobachten koennen. In ihren Schwaenzen produzieren sie Licht und blinken regelmaessig alle 3 Sekunden, die Maennchen heller als die Weibchen. Sie lassen sich nur auf den Berambang Baeumen nieder, aus deren jungen Blaettern sie ihre Nahrung saugen. Lautlos fahren wir dem Ufer und den einzelnen Exemplaren dieser speziellen Mangrovenart entlang. Unuebersehbar blinken die in Frage kommenden Baeume in der Nacht wie elektrische Weihnachtsbaeume im Shopping Center. Da das Parkareal eingezaeunt und jeweils nur am Abend offen ist, koennen wir nicht da uebernachten. Wir rollen ohne guenstige Gelegenheit bis nach Kuala Selangor zurueck und finden bei der Ortseinfahrt eine breite mit Baeumen bestandene Seitenstrasse ohne Haeuser, wo wir uns niederlassen koennen. Beim Auspacken unserer Reisetaschen stellt Fredy stellt mit Schrecken fest, dass er seinen heissgeliebten i-pod beim Ausraeumen des Hotelsafes im Swiss Garden K.L. uebersehen und vergessen hat. Das nervt ihn gewaltig und verdirbt ihm fast noch das gute Abendessen zu spaeter Stunde - frische Baguette, grilliertes Huhn, Tomaten und Joghurt. Der Schlaf will verdient sein. Als wir dann endlich ins Bett klettern, muss Fredy erst noch eine Panne beheben, da die Aufhaengung des Bettes auf der rechten Seite reisst.
Die grosse Touristen-Attraktion von Kuala Selangor ist der Bukit Malawati. Wir umrunden den mit Regenwald- und Feigenbaeumen bestandenen Granithuegel zu Fuss und ergoetzen uns an den anthrazith-farbenen, anscheinend gutmuetigen Langschwanz-Makaken mit ihren orangefarbenen Jungen, die sich von den Besuchern fuettern und fotographieren lassen. Auf der Route Nr. 5 faehrt man nur parallel zum Meer, aber nicht der See entlang. Vielmehr bewegt man sich ausserhalb der Ortschaften zwischen Oelpalmen-Hainen und Reisfeldern hindurch.

Bei Kg. Simpaeng Lima machen wir einen Versuch und gelangen auf einer kleinen Strasse direkt runter ans Wasser, wo wir nun auf einer Art Damm am Ufer stehen. Zum Mittagessen bei Ebbe angekommen, bleiben wir fuer die kommende Nacht stehen. Das Ufer hier eignet sich auch bei Flut nicht zum Baden, da es zwar flach, aber verschlickt ist. Wir haben uns wieder voll etabliert im Camper, alles sauber verraeumt und ich fuehre mein Tagebuch nach. Der Himmel, schon am Morgen bedeckt, hat sich verduestert und immer wieder faengt es an zu tropfen. Trotzdem haben wir noch 31o C bei grosser Luftfeuchtigkeit. Nachts um 02.00h ist unser Glueck dann zu Ende. Polizei zu dritt auf Motorraedern rollt an und zu unserer Sicherheit duerfen wir dislozieren in belebtere Gegend. eingangs Sungai Besar, um den unterbrochenen Schlaf fortzusetzen.
Nach weiteren 40 km erreichen wir Teluk Intan. Einzige Attraktion dieses Kleinstaedtchen ist ein "leaning tower", ein chinesischer schiefer Turm in Form einer Pagode aus dem Jahre 1885 - kein Grund extra dahin zu fahren, liegt aber sowieso auf unserer Route. Ueber Bidor fahren wir auf tip toper Strasse nach Tapah. Da lassen wir dann die Plantagen mit den Oelpalmen endgueltig hinter uns und folgen der Strasse durch den ueppigen Bergdschungel vorbei am Lata Iskandar Wasserfall. Ab und zu kommen wir an den einfachen Siedlungen an den steilen Haengen der Ureinwohner (Orang Asli) Malaysia's, in dieser Region die Senoi, vorbei. Sie leben vom Brandrodungs-Ackerbau. Ihre Spezialitaet aber ist die Jagd mit dem Blasrohr. Als Animalisten verzehren sie zu gern ihr erlegtes Wildschwein und anderes Getier. Dies ist einer der Hauptgruende, dass sie sich nicht wie von der Regierung angestrebt zum Islam bekehren lassen, was ihnen dadurch die wichtige Zugehoerigkeit zu Bumiputra-Gruppe mit den damit verbundenen Bevorzugungen verschaffen wuerde. Sie fristen ein bescheidenes Dasein und leben vom Verkauf ihrer Produkte wie das staerkereiche, aber naehrstoffarme Tapioka, Bananen, Durian, Ananas und andere Fruechte, wenig Gemuese und sowie Urwaldpflanzen zum Eintopfen im Unterland an die Passanten.
Ringlet ist ein dreckiges Kaff auf dem Wege ins Hochland (wir fuehlen uns wegen seiner Trostlosigkeit, des Abfalls und der Tausende von Fliegen nach China zurueckversetzt) und der Stausee, vom Sultan Abu Bakar Dam zurueckgehalten, keine Erbauung und fast verlandet. Wir stoppen am Aussichtspunkt ueber den Cameron Bharat Tea Estate und lassen uns zwei verschiedene Sorten einheimischen Tee mit Scones, Butter, Erdbeer-Marmelade und Schlagrahm servieren. Nachdem sie nun seit kurzem keine Sackgasse mehr sondern durchgaengig bis nach Ipoh ist, wird auch auf der diesseitigen Zufahrt fleissig gebaut, Erdanker eingesetzt und das Trassee verbreitert, um mit den verbesserten Verkehrsverhaeltnissen mehr Touristen anzulocken. Vor 10 Jahren waren wir mit unseren Kindern hier waehrend einer Reise nach Westmalaysia. In der Zwischenzeit hat sich hier im Hochland so viel veraendert, dass wir praktisch nichts mehr wiedererkennen, aber doch noch dem Weg zum Strawberry Park Resort finden, wo wir seinerzeit uebernachteten. Wir durchfahren ein regnerisches Tanah Rata und wollen einen ersten Ueberblick ueber die Gegend erhalten. Wir sehen nur wenige originale Gebaeude wie z.B. das Smoke House Hotel, dafuer ein schoener Golfplatz, grosszuegig realisierte Schulen, gepflegte Kinder-Spielplaetze, aber auch viele scheussliche Neubauten. Zwar werden viele Gebaeude in einem kopierten Tudor-Stil errichtet, um der gestiegenen Nachfrage nach Ferienwohnungen und Hotelunterkuenften zu genuegen, aber ihre Klotzigkeit erschreckt einem.

Die Huegel von Cameron Highlands liegen im Herzen der Titiwangsa-Kette und sind zwischen 1500 und 2000 m hoch gelegen. 1885 wurden sie bei Vermessungsarbeiten durch den Briten William Cameron entdeckt. Da die Temperaturen hier nie unter 10o C fallen oder ueber 21o C steigen, wurde das Hochland ab 1931 erschlossen, zum einen fuer die Englaender, die aus dem schwuelen Unterland zur Erholung kamen, zum andern dank der fruchtbaren Erde als ideales Anbaugebiet fuer Tee, spaeter auch Gemuese, Blumen und vor allem saftige Erdbeeren, die an Ort und Stelle zu RM 15.- per Kilo verkauft werden. Wenn man die steilen zu bearbeitenden Haenge von Nahem sieht, kann man sich die schwere Arbeit vorstellen, als in den Anfaengen der Bergdschungel gerodet werden musste. Das Tee-Pfluecken ist auch heute trotz mechanischer Hilfe immer noch ein koerperlich schwerer und schweisstreibender Vorgang.

Wir stoppen beim Sungai Palas Tea Estate. Offiziell duerfte man die Fabrikationshalle nur mit Begleiter betreten, aber niemand kuemmert sich darum. Vorbei an Lastwagen, die Saecke voll gruenen Teeblaettern anrollen, betreten wir das Gebaeude. Der frisch gepflueckte Tee wird als ersten Schritt zum Trocknen ausgebreitet und sein Feuchtigkeitsgehalt um 50% reduziert. Die Blaetter werden dann anschliessend in riesigen Maschinen gerollt und dabei zerquetscht und gebrochen, damit der Saft aus den Blattzellen austritt und fermentiert.
Bei dieser Fermentation entwickeln sich erst der charakteristische Geschmack und das Aroma des Tees und diese eigentliche Oxidierung der Blatt-Enzyme muss genau kontrolliert werden. Die fermentierten Blaetter werden bei der anschliessenden Trocknung schwarz. Stiele und Fasern werden entfernt, der gewonnene Tee durch Sieben in verschiedene Qualitaetsgruppen unterteilt, in Gebinden nachgereift und zum Abschluss abgepackt. Waehrend des Rundgangs ist das starke Teearoma so allgegenwaertig und stark, dass ich im Visitor Center den Geschmack anstatt mit einem Boh-Tee verstaerke lieber mit einem Kaffee loswerden will.
Bei Brinchang machen wir einen Abstecher auf schmaler Strasse, die erst noch geteert, dann immer steiler und nur noch einfachst befestigt ist durch mit Teestraeuchern in allen Gruentoenen ueberwachsenen Huegel, die wie Plueschteppiche erscheinen. Vorbei an den Unterkuenften der Teepfluecker klettert der Iveco in die Hoehe, bis wir zum Schluss auf dem 2032 m hohen Gunung (Mount) Brinchang stehen. Leider steht an der hoechsten Stelle nicht der Camper ueber Nacht sondern eine eingezaeunte Sendestation. Zudem stehen wir im Nebel, der unablaessig ueber den Kamm getrieben wird, und sehen rein gar nichts. In der Nacht regnet es erst, klart dann auf. Auch am naechsten Morgen ist das Erklimmen des feuchten Aussichtssturm nur eine Art Pflichtuebung in undefinierbarem Weiss. Einen einzigen kurzen Trail laufen wir spaeter ab zum Parit Wasserfall, dieser so voller Abfaelle und vor allem niederig, dass wir erst zweifeln, am richtigen Ort zu sein. Ueber die heute durchgehend gefuehrte Strasse Nr. 59 verlassen wir resigniert die "ungastliche" Gegend und geraten auf der Weiterfahrt auf der Hauptstrasse in eine Polizei-Kontrolle. Wir praesentieren den Internationalen Fuehrerausweis, Fredy's Pass, den schweizerischen Fahrzeugausweis - Papiere, wie sie sie vermutlich noch nie gesehen haben und uns deshalb prompt ohne Fragen nach der uns fehlenden Versicherung und ICP durchwinken. Um Kampong Raja herum gibt es keine Teefelder mehr, dafuer umso mehr Treibhaeuser mit Bedeckungen aller Arten, die die ganze Gegend verschandeln.
Fuer die Strassenverbindung nach Simbang Pulai wurden ganze Haenge abgestochen, neu mit Erdankern, gespritztem Beton oder aber neuer terrassierter Begruenung befestigt. Es ist geradezu ein Genuss, die weiten Kurven der wenig befahrenen Strasse herunterzurollen, umso mehr als eine Wetterbesserung sich abzeichnet und wir zur Abwechslung wieder einmal etwas Sonnenschein haben. In der Ebene mehren sich dann die Steinbrueche, in denen weisser Marmor abgebaut wird.

Ipoh ist mit 500'000 Einwohner die drittgroesste Stadt Malaysia's, modern mit Strassengittern und vielen gepflegten Gruenanlagen gestaltet, die gute Stadtplanung und Wohlstand verraten. Sie ist nicht nur die Hauptstadt sondern auch die wichtigste Industriestadt des Staates Perak. Ihre Entstehung verdankt sie dem Zinn, gilt das Kinta-Tal doch auch heute noch als die groesste Zinnlagerstaette der Welt. Ein kurzes Stueck weit wollen wir der Einfachheit halber auf dem North-South-Expressway um die Stadt herum fahren. Das hat aber seine Tuecken, da wir nur Uebersichtsplaene haben und wider Erwarten die Abfahrt zum gesuchten Tempel nicht genau bezeichnet ist. Das kostet uns R. 16.80 zusaetzliche Strassengebuehr, weil wir auf das 25km lange Teilstueck nach Kuala Kangsar geraten, zwar bald einen U-Turn machen koennen, der Automat am Toll aber uns eine volle Hin- und Rueckfahrt belastet. Der vor 40 Jahren angelegte Perak Tong Tempel ist in eine natuerliche Kalkstein-Hoehle integriert. Ein 12 m hoher Buddha begruesst uns in der Haupthalle. Der Zutritt ist gratis, will man aber die renovierte steile Treppe hinauf und hinaus ans Tageslicht steigen, ist eine freiwillig obligatorische Spende gefragt. Vor allem vom obersten Pavillons ais geniesst man einen weiten Ueberblick auf das tiefer gelegenene Ipoh mit den vielen, sich erst im Bau und Besiedelung begriffenen neuen Wohnquartieren auf der Nordostseite, waehrend von den Niederungen der Suedwest-Seite von den vielen Zementwerken und Fabriken eine rechte Geraeuschkulisse heraufdringt und die haesslichen Industriebauten den Ausblick verderben.
Mit viel Muehe erfragen wir uns auch den Weg zu den 5000 Jahre alten praehistorischen Felsmalereien, aber als wir endlich am Ort in der Jalan Tambun angekommen sind, erfahren wir, dass diese Darstellungen nicht mehr besichtigt werden koennen. So drehen wir stadteinwaerts. Westlich des Kinta-Flusses zwischen der Jalan Sultan Idris Shah und der Jalan Sultan Iskandar befinden sich die obligaten kolonialen Gebaeude wie das Gerichtshaus, die alte Townhall, die St. Micheals Schule, die Masjid-India Moschee, an denen der Zahn der Zeit nagt, die alte weisse Railway Station, zur Zeit in Umbau sowie eine moderne Staatsmoschee.

Ueber die Strasse Nr. 1 gelangen wir nach Sungai Siput Utara. Die Landschaft ist ueppig bewachsen, aber auch im Einzugsgebiet von Kuala Kangsar, seit 1887 Sitz des Sultans von Perak, dichter besiedelt. Am gleichnamigen Fluss etwas ausserhalb des Ortes steht in weiter Parkanlage der 1933 erbaute Palast Istana Iskandariah mit seinen 6 goldenen Zwiebelkuppeln. Um ihn herum fuehrt eine Schlingenstrasse, die mit pompoeser Strassenbeleuchtung und Plakaten, die dem Sultan zu seinem 77. Geburtstag gratulieren, geschmueckt ist. Wir schlagen da unser Lager auf. Zwei Polizisten auf Motorraedern umrunden uns nur neugierig, gruessen freundlich und verschwinden wieder.
Unweit davon steht einer der wenigen noch erhaltenen malaiischen Palaeste aus 1931 ganz aus Holz und geflochtenem Bambus, der angeblich ohne Verwendung auch nur eines einzigen Nagels gebaut wurde. Dieser schwarz-gelbe Istana Kanangan beherbergt heute das koenigliche Museum Perak. Am beeindruckendsten aber ist die Ubudiah Moschee mit ihren vielen Tuermen mit ebenfalls goldenen Zwiebeldaechern, deren Bau noch vor dem 1. Weltkrieg begonnen, aber erst 1917 fertiggestellt werden konnte. Frauen muessen sie von der Hinterseite her betreten. Der Aufseher schaetzt mein Interesse - schliesslich habe ich sogar extra mein Kopftuch aus dem Iran hervorgekramt und erlaubt mir ausnahmsweise sogar, den schlichten Andachtsraum kurz vom Maennereingang her mir anzusehen und zu photographieren.
Taiping unfahren wir.
Inzwischen im Staat Kedah wechseln wir bei Simpang Empat auf den grossen Highway, der uns muehelos direkt auf die grosse Bruecke im Sueden von Butterworth vom Festland rueber auf die 1000 km2 grosse Insel Penang/Pulau Pinang bringt nach Georgetown bringt.

Praktischerweise offeriert die Stadt einen kostenlosen Shuttlebus, der in 12 Minuten-Abstaenden ueber 20 Stationen miteinander verbindet. Fuer diese Busse gilt anscheinend dasselbe wie in Indien. Gekauft ist rasch, Unterhalt wird danach klein geschrieben. Mal muss der Chauffeur sein Standgas so hoch stellen, dass man ein Abheben des Busses befuerchtet, nur dass er genug Luft vom Kompressor zum Oeffnen der Tuer hat, dann wieder rattert das ganze Vehikel bedenklich und einige der Tueren lassen sich nur noch mit Muehe oeffnen oder schliessen und haengen krumm in den Scharnieren, waehrend die Gummidichtungen ueberall heraus"lampen". Wir kesseln kreuz und quer durch die die geschaeftige Stadt und ruhen uns nur kurz im 58. Stock des Komtar Centers aus. In den 5.- R. Zutritt ist auch noch gerade eine Erfrischung inbegriffen. Ungeniert kann man die vielen Bankettraeume und Konferenenzzimmer sich ansehen, die aber keinen mehr sehr einladenden Eindruck mehr machen. Um 17.00h dann verlassen wir die City, gesehen haben wir nur einen Bruchteil der im Heritage Trail 1 und 2 empfohlenen Objekte. Wir verschieben uns nordwaerts der Hotelkueste entlang und haben natuerlich unsere liebe Muehe, bis endlich sich etwa 20 km ausserhalb nach Batu Ferringhi sich eine Moeglichkeit ergibt, direkt ans Meer zu fahren. Wir geniessen ein abendliches Bad im warmen Meer, bevor wir uns beim Eindunkeln vor den Muecken in den angenehm kuehlen Camper (es geht nichts ueber unsere neue Air Condition) fluechten.
Am naechsten Morgen ist es einmal mehr so tueppig, dass es mir beim Fruehstueck fast abstellt und ich resigniert ins lauwarme Meer hocke, waehrend der arme Fredy den Haushalt macht. Wir machen als Erstes eine Umfahrung Insel Penang im Gegenuhrzeiger-Sinn. Von den noerdlich gelegenen Hotelbeachen kommen wir am Bahang Dam vorbei mehr ins huegelige Innere der Insel. Die Nordwest-Ecke wird vom Pantai Acheh National Forest bedeckt, denn man nur durchwandern kann. Wilde Durian-Baeume tragen hier die nicht allzu grosse stachelige Fruechte (deren Mitnahme in oeffentliche Gebaeude und Hotels wegen ihres unangenehmen Geruchs wie verwesendes Fleisch verboten ist), wegen ihres Gewichts jeweils an dicken Aesten oder direkt am Stamm. Um dem Verlust der Fruechte vorzubeugen, sind Netze darunter gespannt oder die Durians selbst mit Schnueren festgebunden oder mit uebergestuelpten Saecken gesichert, damit sie nicht die steilen Borde herunterkugeln, wenn sie bei Reife abfallen. Ausser einfachen Doerfer entlang der Strasse gibt es nicht viel zu sehen. Nach dem Passieren des Flughafens der Insel In der Suedost-Ecke sehen wir uns bei veraenderten Ortsverhaeltnissen krampfhaft nach dem 1850 erbauten und dem buddhistischen Priester und Heiler Chor Soo Kong geweihten Schlangentempel um. Allerdings haetten wir uns die Muehe sparen koennen. Schon der Reisefuehrer erwaehnt zur Vorsicht, dass wegen der Bevoelkerungsdichte sich nur noch wenige Schlangen in diesen Tempel verirren, und das ist noch uebertrieben. Vor dem Altar stehen zwei grosse Vasen, in denen ein Zweiggeflecht steckt, auf dem je zwei gruenliche Schlangen regungslos vor sich hindaemmern. Beim Aufgang und sogar in der Tempelhalle selbst stehen Verkaufsstaende und es wird versucht, viel Kitsch unter die Leute zu bringen.

Noch mehr Kommerz ist dann bei der groessten buddhistischen Tempelanlage in Malaysia, dem Kek Lok Si, im Spiel. Bald ist der ganze Abhang mit Tempeln ueberbaut. Die frueher markante 50 m hohe Thousand Buddha Pagode Ban Po Thar aus 1930 ist heute nur noch ein Teil davon. War frueher die weisse Figur der Kuan Yin, der Goettin of Gnade, die oberste Station, sticht einem eine neu erstellte Statue aus Bronze von Guan Yin Bodhisattva ins Auge. Ueber ihr soll ein oktagonaler Pavillon, getragen von 16 drachenverzierten Saeulen von 200 ft. Hoehe errichtet werden. Noch stehen nur die Grundelemente dazu auf der Plattform und Spenden, welche zur Vollendung beitragen, werden gerne entgegengenommen. Zur Statue hinauf kann mit zwei voll klimatisierten Schraeglift-Kabinen fahren. Um diese zu erreichen, muss man sich aber erst im Zickzack den Weg durch einen Riesen-Souvenir-Laden suchen. Fuer 5 oder 20 RM kann man auch sonst etwas fuer sein Seelenheil tun. Entweder man kauft Raeucherstaebchen und gar ein ganzes Glas voll Kerzenwachs und entzuendet sie vor einem der vielen Altare oder man signiert je nach Tempel und seinem Portemonnaie entsprechend einen von den orange glasierten Ziegel, der dann in einem der neuen Tempel in der Bedachung integriert wird.
Wir befinden uns da bereits im Air Hitam Quartier und zur Talstation der steilen Zahnradbahn auf den Penang Hill ist es nicht weit. In zwei Abschitten fahren die rotweissen Baehnchen bergwaerts und geben den Blick ueber die ganze Stadt frei. Auf dem Top auf 803 m Hoehe unternehmen wir einen Spaziergang, um die Southview uns auch noch einzuverleiben, muessen aber unterwegs auf einem gluecklicherweise gerade vorhandenen Pavillon Unterschlupf suchen. Eine gute halbe Stunde liegen wir auf den harten Holzbaenken des Unterstandes und warten ab, bis die Giesskanne des Himmels leer ist, damit wir trocken zur Bergstation zurueckkehren koennen. Einkaeufe und ein Luxus Hummer-Essen im schoenen Magic Restaurant versaeumen uns dann weiter. Es ist spaet, als wir in Teluk Bahang ankommen, aber das haelt uns nicht von einem herrlichen Bad splitternackt im Meer ab. Kaum geduscht und im Bett, setzt ein Gewitter ein und waehrend der ganzen Nacht hoeren wir immer wieder Regenguesse, mal staerker, mal schwaecher, auf unser Dach klopfen.
Es schifft immer noch, als wir mit der Faehre am naechsten Morgen von Georgetown nach Butterworth uebersetzen. Auch auf dem Festland wird es nicht besser. Ausserhalb Sungai Petani ist die Gegend topfeben und nichts als Reisfelder liegen links und rechts vom Highway. Auf dem suedlicheren Teilstueck sind sie noch unbestellt und mit kleinen Traktoren wird der Boden bearbeitet. Weiter noerdlich dann sieht man schon zaghaftes Gruen der hier bereits bepflanzten, aber immer noch unter Wasser stehenden Aecker.
Wir verlassen den makellos gepflegten Highway eingefasst mit bluehenden Baeumen und Bueschen vor Alor Seta. Von hier aus verlaesst abends um 20.00h das Auto auf einer Faehre den Hafen und kann am naechsten Morgen auf der kleinen Badeinsel Langkawi wieder in Empfang genommen werden. Pro Fahrt muss man aber doch mit R. 200.- rechnen plus 2xmaliger Hotelunterkunft, so dass wir auf diesen Spass verzichten. Von Kuala Perlis. Aus setzen nur Personen-Jettys ueber. Unerwarteterweise finden wir da unten in der neu und noch nicht fertiggestellten Ufer-Anlage einen Uebernachtungsplatz inmitten viel Volk, das heute Sonntagabend hier promeniert. Dank dem Regen heute haben wir nur knappe 30o C und wir koennen den Camper in herrlichen Wind vom Meer her stellen, so dass ich beim Kochen nicht ganz zerfliesse.
In Kangar fuellen wir alle unsere Tanks, da Diesel in Malaysia um einiges billiger sein soll als in Thailand. Links und rechts der Strasse haben die Reisfelder nun Gummibaum-Plantagen Platz gemacht. Etwa 20 km vor der Grenze weichen wir ein letztes Mal kurz von der Route Nr. 7 ab und fahren nach Kaki Bukit. Das Gelaende einer ehemaligen Zinn-Mine wurde hier in einen Erholungspark umgestaltet. Die Pfoertner sind so erstaunt ab unserem Fahrzeug, dass sie darauf verzichten, Parkgebuehr zu verlangen. Zugang zur Parkflaeche erhaelt man durch einen 400 m langen Plankenweg durch eine dunkle Hoehle, Gua Kelam genannt. Die mal huebsch angelegten Spazierwege, Teiche und zum Baden beduerften mal wieder einer Generalueberholung. Viele Graeben stehen leer und sind wegen der Umnutzung als Abfallentsorgsstellen unappetlich aus. Die Baeume haben ein stattliches Alter und wir sind fasziniert von den Luftwurzeln der Riesen. Immer wieder mal troepfelt es, nass sind wir aber sowieso vom Schwitzen. Wie das die malayischen Frauen aushalten versteckt in langer Hose unter langem Kasak und dem obligaten, oft bis auf die Hueften reichenden Kopftuch, ist mir ein Raetsel!
Auf der Weiterfahrt sehen wir uns nach einem Rastplatz fuer den Mittagshalt um, wo wir uns fuer den bevorstehenden Grenzuebertritt fein machen wollen. Viel eher als erwartet stehen wir dann schon an der malayischen Kontrollstelle von Padang Besar. Immigration stempelt unsere Paesse ab, Customs soll folgen. Wirklich stehen wir nach einigen Kurven durch eine Art Niemandsland vor blaugewandeten Zoellnern, die aber partout nicht begreifen wollen, dass sie unser Carnet ausstempeln sollen. Kunststueck - wir sind bereits an der Thai-Grenze und haben noch nicht einmal die Ausreise aus Malaysia abgeschlossen. Mit ihrer guetigen Erlaubnis kehren wir um. Fredy sucht den vorher uebersehenen malayischen Zoll nun von der anderen Seite eigentlich an der Einreisestelle auf. Hier ist man aeusserst freundlich und drueckt einfach seinen Anweisungen getreu Ausreisestempel ins Carnet de Passage. Er sieht auch kein Problem darin, dass er dies (wegen eines Fehlers des Zoellners bei der Einreise) zweimal tun muss, womit wir offiziell mit Sack und Pack Malaysia verlassen haben.
     

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